Angefangen hat alles wie immer in Russland: Etwas chaotisch. Unser Plan war Party-Hopping - eine Idee von Yuri. Anfangen sollte alles mit Essen in unserem Appartment mit Essen, um Mitternacht wollten wir dann zum zentralen Platz in unserem Stadtteil gehen und das Feuerwerk anschauen und dann um ca. 3 Uhr zu einem Freund von Zhenya fahren und dort in die Banja gehen. Banja erst um 3, weil Yuri seinen Lebensunterhalt mit Break-Dancing bestreitet (klingt fantastisch, ist aber wirklich so; und er verdient glaube ich nicht schlecht) und in der Silvesternacht mehrere Auftritte in Clubs hatte. Die Idee mit dem Party-Hopping hat mir ziemlich gut gefallen, weil man dadurch nicht immer an einem Ort festhängt. Allerdings hätte ich mir denken können, dass das in Russland und besonders mit meinen Leuten hier nie so funktionieren würde, wie geplant. Es hat dann auch nicht funktioniert, wie geplant, war aber trotzdem toll.
Der erste Teil mit dem Essen ist ausgefallen. Stattdessen hat Yuri uns um 10 Uhr abgeholt und wir sind mit zu seinen Auftritten gefahren. War auch ganz interessant, weil man so mitbekommen hat, wie unterschiedlich die Russen so feiern. Und ich bin immer wieder begeistert von Yuris Break-Dance-Künsten. Das ist eigentlich schon eher Artistik mit Saltos und Handständen auf einer Hand etc. Insgesammt hatte er drei Auftritte: Zwei zwischen 11 und halb 1, den letzten um halb 3. Dazwischen war dann tatsächlich noch Zeit, um auf den zentralen Platz feiern zu gehen. Dort war es fast wie auf einem Volksfest mit Karussels, Pony-Reiten und einem riesigen Tannenbaum in der Mitte. Was mich überrascht hat, war das selbst um 1 Uhr noch viele kleine Kinder mit dabei waren. Einer von Yuris Break-Dance-Kindern war auch da und als wenn drei Auftritte pro Nacht nicht genug wären, hat er sich mit dem Kleinen noch einen "Break-Battle" im Schnee geliefert.
Großer Neujahrsbaum am zentralen Platz |
Vor dem Baum (Die weiße Mütze ist übrigens Teil des Showoutfits) |
Irgendwann um 4 Uhr sind wir dann doch noch endlich bei Zhenyas Freund angekommen, der in einem Dorf in der Nähe von Togliatti wohnt. Mein erstes Mal in der Banja war echt toll! Für, alle, die nicht wissen, was das ist: Banja ist eine Sauna mit besonderen Extras. Wir haben über drei Stunden in der Banja verbracht, inklusive zwischendurch rausrennen und sich im Schnee wälzen und mit nassen Eichenzweigen ausgepeitscht werden (das gehört dazu, ist aber ganz angenehm).
Break-Battle im Schnee |
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