Wir wussten also wie gesagt schon lange, dass Rock nad Wolga stattfindet, und hatten uns eigentlich auch vorgenommen hinzugehen. Trotzdem haben wir es noch verpeilt und ausgerechnet auf diesen Tag unsere Uni-lecture verlegt. Glücklicherweise hat uns noch rechtzeitig jemand darauf hingewiesen und dank der russischen Flexibilität konnten wir den Termin noch einmal verschieben.
Spontan haben wir auch noch Leute gefunden, mit denen wir hinfahren konnten: Inna und Denis, zwei Teilnehmer aus unserem Lingvoclub, mit denen wir schon öfters was unternommen haben. Um acht Uhr morgens sind wir losgefahren und nach mehreren Stunden zielloser Fahrt mit mehrmahligem Verfahren um 11 Uhr pünktlich zum Beginn angekommen. Meinen Hinweis, dass wir uns irgendeinen Anhaltspunkt suchen sollten, um unser Auto, einen beige-grauen Lada Kalina (wie fast jedes zweite andere Auto), wiederzufinden, wurde übergangen. Man kann wahrscheinlich schon ahnen worauf das nach dem Konzert hinausgelaufen ist...
Nach ca. einer Stunde Schlangestehen extrem (siehe meine Ausführungen zum Russischen Warteverhalten im vorherigen Artikel) hatten wir es endlich auf das Gelände geschafft. Von meinen Leuten aus Togliatti waren ziemlich viele da, ich habe allerdings nicht alle getroffen, die ich treffen wollte, da das Handy-Netz chronisch überlastet war. Meine Fahrer habe ich gleich am Anfang verloren, dafür habe ich durch Zufall Mael und Zanda (der Franzose und die Lettin) getroffen, mit denen Kevin und ich fast den ganzen Tag verbracht haben. Die beiden waren mit einer Gruppe Schauspieler im Bus gekommen - ein witziger Haufen.
Von den Bands, die aufgetreten sind, kennt man in Deutschland außer Limp Bizkit wahrscheinlich nur noch Garbage und Zaz (die hatte einen großen Radio-Hit im letzten Jahr "Je veux"). Ansonsten waren es russische Bands. Besonders gut haben mir Leningrad gefallen, eine Ska-Band mit Texten, die zu großen Teilen aus Schimpfwörtern bestehen (die verstehe ich mittlerweile).
Laut Zeitungsartikeln waren 306.000 Menschen auf dem Festival. Ich kann große Menschenmengen immer schlecht einschätzen, aber das kann schon hinkommen. Vor allem, weil viele Menschen speziell für ein oder zwei Bands gekommen sind und nicht den ganzen Tag über da waren.
Um 11 Uhr abends hat alles mit Limp Bizkit und Feuerwerk aufgehört. Fred Durst ist grau geworden! Und er hat doch tatsächlich versucht mit dem Publikum auf englisch zu komunizieren. Hat natürlich kaum jemand verstanden.
Irgenwo mittendrin: ich (Bild stammt nicht von mir, sondern aus dem Internet) |
das wären mir eindeutig zu viele Menschen!
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