Neben unserer Arbeit in den Schans-Häusern kristallisiert sich eine Hauptaufgabe heraus: Sprachen lehren. Yuri, unser Koordinator hat sich anscheinend in den Kopf gesetzt ganz Togliatti Englisch beizubringen, was paradox anmutet, wenn man bedenkt, dass er selbst nur gebrochenes Englisch spricht.
Er hat dafür den LingVoClub gegründet. (Fragt mich bloß nicht wofür das VO steht) Es gibt auf jeden Fall einen regulären LingVoClub, in dem eine Sprachlehrerin einmal pro Woche auf die herkömmliche Art englisch unterrichtet. Allderings wird die Lehrerin wohl demnächst "gefeuert" werden, weil sie unter der Hand Geld von ihrern Schülern nimmt, obwohl das Angebot umsonst sein soll (wie alles bei Schans). Für den Fall, dass sie sich nicht einsichtig zeigt, sind wir schon als Ersatzlehrer eingeplant...
Neben diesem regulären Unterricht gibt es den LingVoClub freestyle, in dem sich alle an der englischen Sprache interessierten zwei mal pro Woche treffen. Jedes Treffen steht unter einem anderen Thema, zu dem Präsentationen, Filme und Lieder vorgeführt werden. Vor allem wird aber viel gesprochen und spielerisch die Sprachkenntnisse weiterentwickelt. Wie bei der Sprachanimation im Camp Helmstedt in diesem Jahr :) Wir haben in den letzten Wochen auch immer Beiträge für diesen LingVoClub vorbereitet. Geleitet wird dieser Club von Elina, die Englischlehrerin an einer Schule ist. Die war anscheinend von unseren Beiträgen so begeistert, dass sie dem Rektor ihrer Schule vorgeschlagen hat, dass wir ähnliches an ihrer Schule neben dem regulärem Englisch- und Deutschunterricht anbieten. Heute hatten wir ein Treffen mit dem Schulleiter und im Dezember kommen wir zwei mal pro Woche in die Schule.
Während wir also allen anderen "unsere" Sprache beibringen, haben wir immer noch nicht den versprochenen Russischkurs bekommen. Es ist allerdings erstaunlich wie viel zwei Wochen intensiv-Russisch ausmachen. Ich verstehe schon relativ viel. Allerdings nur, wenn ich anderen bei einer Unterhaltung zuhöre, werde ich direkt angesprochen ist es vorbei. Und sprechen kann ich noch lange nicht. Ich habe jetzt damit angefangen mir Vokallisten zu allen möglichen Themen zu machen (Gemüsesorten, Körperteile, Zeitangaben etc.). Das eine oder andere Wort bleibt hängen und mit dem was ich bei den russischen Unterhaltungen um mich herum aufgeschnappt habe, kann ich mich ab und zu verständlich machen. Allerdings kämpfe ich noch immer mit der Aussprache... Os, die eigentlich immer wie A ausgesprochen werden, weiche und harte Buchstaben, ungeheuer wichtige Betonung, die vollkommen willkürlich wechselt und vor allem: Das R. Ich kann es einfach nicht rollen! Und das gilt hier als Sprachfehler, wie bei uns das Lispeln.
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