Von diesen Häusern gibt es insgesammt drei, wir haben aber bisher erst zwei besucht. Das ältere von beiden liegt in einem sozialen Brennpunktviertel (wurde uns zumindest so dargestellt). Leider (oder zum Glück) liegt dieses Viertel von uns so weit wie nur irgend möglich entfernt. Mit der Marshrutka (Minibus) dauert es bis zu 1,5 Stunden von uns bis nach Kosmolskaja (so heißt das Viertel). Bis jetzt waren wir zwei Tage in diesem Haus. Der Schwerpunkt liegt dort eher im kreativen Bereich. Die Jugendlichen basteln und handwerken viel, üben Theaterstücke und Vorführungen ein. Am ersten Tag waren wir mit der Gruppe bei einem Kontest für Verkehrserziehung, bei dem unterschiedliche Schulen Theaterstücke und Tänze zum Thema Sicherheit im Straßenverkehr aufgeführt haben. Drei Stunden lang tanzende Verkehrsschilder... Aber immerhin habe ich eine neue Vokabel gelernt: светофор - Ampel.
Herausgeputzte Kinder warten auf ihren Auftritt |
Unsere Schans-Gruppe |
Die Sieger (Streber...) |
Eskimos in Kosmolskaja (ganz authentisch mit Schee!) |
Das zweite Schans-Haus liegt näher an unserer Wohnung, in der Ulitzs Primorskii. Wir waren schon häufiger dort, auch weil uns die Mitarbeiter angeboten haben uns Russisch-Unterricht zu geben, wenn wir ihnen im Gegenzug Deutsch beibringen. Da immer noch kein richtiger Sprachkurs in Sicht ist, haben wir das Angebot natürlich gerne angenommen. Als wir das erste Mal in dem Haus waren, wurden wir sehr herzlich begrüßt mit Trachten, Brot und Salz und Willkommensritualen. Das Haus kommt mir im Vergleich zu dem andern immer wie ein chaotischer Haufen vor. Die Mitarbeiter haben sich ihre Räume in Zusammenarbeit mit Jugendlichen selbst aus zwei ehemaligen Wohnungen gebaut, weshalb der Platz sehr begrenzt ist. In der Gruppe sind sowohl Kinder als auch Jugendliche und alle sind aufgedreht und voller Energie, laufen pausenlos rum, kreischen, die Jungs schnappen sich die Mädchen und schmeißen sie nach draußen in den Schnee etc. Die Mitarbeiter bespassen ab und zu alle mit ein paar Spielchen und das wars. Als wir das erste Mal da waren, dachte ich, dass nur alles so wuselig ist, weil wir da sind und das was Besonderes ist, aber heute war es genauso. Schlimmer als in Mamas Spielkreis.
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